Kurve Sito Pons (T5), Dani Pedrosa (T6), Jorge Martinez Aspar (T8), Angel Nieto (T9), Peluqui (T10), Alex Criville (T11) oder auch Jorge Lorenzo (T13) - Der Circuito de Jerez Angel Nieto verfügt über mehrere Passagen, die nach ruhmreichen spanischen MotoGP-Stars benannt sind. Vor dem Spanien Grand Prix, der vierten Saisonstation 2024, wird nun ein weiterer Name hinzukommen - nämlich jener von Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta.

Genauergesagt wird der bislang namenlose, schnelle Linksknick von Turn 7 künftig zur "Curva Carmelo Ezpeleta". Diese durchaus kuriose Entscheidung - werden doch zumeist Ex-Fahrer und nicht Funktionäre geehrt - verkündete Maria Jose Garcia-Pelayo in den vergangenen Tagen. Die Spanierin ist nicht nur Bürgermeisterin von Jerez de la Frontera, sondern auch Präsidentin des spanischen Unternehmens 'Cirjesa', welches für das Management der Rennstrecke zuständig ist. Der Cicruito de Jerez selbst bestätigte das Vorhaben am Donnerstag.

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Die Frage, die sich nun natürlich alle stellen: Wieso wird ausgerechnet dem MotoGP-Boss diese Ehre zuteil? Die spanische 'AS' will erfahren haben, dass der Stadtrat von Jerez zur Ansicht gekommen sei, dass der 77-jährige Ezpeleta die Rennstrecke in seiner mittlerweile 23-jährigen Amtszeit als Dorna-Oberhaupt immer bedingungslos unterstützt und damit einen wertvollen Beitrag für die Entwicklung der spanischen Region Andalusien erbracht habe. Demzufolge verdiene es Ezpeleta nun mit einem Kurvennamen auf dem Circuito de Jerez verewigt zu werden, auch ohne erfolgreiche Rennfahrer-Karriere.

Seit Dornas MotoGP-Übernahme 1992: Nirgends mehr Rennen als in Jerez

Auf dem Circuito de Jerez gastierte die Motorrad-Weltmeisterschaft im Jahr 1987 erstmals und kehrte seither auch in jeder einzelnen Saison zurück. Somit wurden bereits 38 Rennen auf dem 4,423 Kilometer langen Kurs ausgetragen, der traditionell den Auftakt zur Europa-Tournee darstellt. In der Corona-Saison 2020 wurden sogar zwei MotoGP-Events in Jerez abgehalten, das zweite unter dem Namen 'Andalusien Grand Prix'. Einzig in Assen (74), Brünn (51) und Spa Francorchamps (40) wurde in der 75-jährigen WM-Geschichte häufiger gefahren.

Die Kurve 7 stellt die MotoGP-Piloten in Jerez vor eine Highspeed-Herausforderung, Foto: LAT Images
Die Kurve 7 stellt die MotoGP-Piloten in Jerez vor eine Highspeed-Herausforderung, Foto: LAT Images

Seitdem die MotoGP im Jahr 1992 von Dorna Sports und Ezpeleta übernommen wurde, trug aber keine Rennstrecke mehr Grand-Prix-Veranstaltungen als der Circuito de Jerez aus (33 GPs). Einzig in Barcelona wurde ebenfalls in jedem Jahr gefahren, 2020 allerdings nur einmal, weshalb der Kurs in Katalonien um einen GP hinterherhinkt (32 GPs). Auch Mugello und Assen gehörten in jeder Saison zum ursprünglichen Rennkalender, mussten 2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie aber abgesagt werden. Diese beiden Traditionskurse kommen somit nur auf 31 Veranstaltungen.

Auch in der Superbike-Weltmeisterschaft gehört Jerez seit der Übernahme durch die Dorna und Ezpeleta im Jahr 2013 zu den Fixpunkten im Kalender. Zuvor nur im Jahr 1990 besucht, trug die WorldSBK seit 2013 zehn Veranstaltungen auf dem Circuito de Jerez aus. Nur in den Jahren 2018 und 2021 fehlte die Rennstrecke, die seit 2023 den Saisonabschluss darstellt.

Ihr wollt wissen, wie so ein Rennkalender eigentlich entsteht? Dann klickt doch mal in diesen Artikel rein, hier erklärt es euch der MotoGP-Boss Ezpeleta höchstpersönlich: